Behinderteneinrichtung in Eugendorf, Land Salzburg

Das Konradinum neu zu bauen, ist nicht irgendein Auftrag. Die Einrichtung des Landes für Schwerstbehinderte aller Altersstufen ist weitum bekannt und hat eine tragische Geschichte. 2021 werden 36 Menschen vom alten Konradinum in den Neubau übersiedeln. Jedes Detail dort ist wichtig.
Das Konradinum in Eugendorf geht auf den dortigen Pfarrer Konrad Seyde zurück. 1905 stiftete er ein Haus, welches „geistesschwachen, blödsinnigen und Idioten des Landes aller Grade, Unterkunft, Unterhalt, Erziehung, Fortbildung, Pflege und Beschäftigung bietet und sie nach Möglichkeit zu nützlichen und brauchbaren Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft heranbildet“. 2016 platzte das Wohnheim aus allen Nähten. Die Kritik wurde so laut, dass sich das Land Salzburg als Trägerin zu einem Neubau entschloss. Er entsteht in der Nachbarschaft des bisherigen Konradinums. Auch das Schulzentrum, der Kindergarten und das Pfarrhaus von Eugendorf sind nebenan.
Spatenstich war am 27. November 2018, ein Jahr später – am 13. November 2019 – die Firstfeier des Rohbaus. Errichterin und spätere Betreiberin im Auftrag des Landes ist die Sozialbauträgerin Die Salzburg. Im Frühjahr 2021 sollen 36 Menschen mit schweren geistigen oder mehrfachen Behinderungen, darunter viele Babys, dort einziehen. Die Pläne des Halleiner Architekturbüros Thalheimer Zt GmbH, welche RHZ als Generalunternehmen umsetzt, sehen zwei Stockwerke vor mit
fünf Wohngruppen bzw. 36 Betreuungsplätzen sowie ein Tageszentrum mit Therapie- und Kreativräumen.
Die umbaute Fläche beträgt 2.250 m², das entspricht einem halben Fußballfeld. Dazu kommen 4.000 m² Freifläche im Grünen. Die Gesamtkosten beziffert Die Salzburg mit 8,4 Millionen €. Basierend auf der UN-Konvention zum Schutz Behinderter gilt es in allen Bereichen besondere Auflagen zu beachten.