Generalsanierung denkmalgeschütztes Luxushotel, Altstadt Salzburg

RHZ ist Salzburgs Handwerksbetrieb 2019

Wow! Die RHZ Bau GmbH ist Salzburgs Handwerksbetrieb des Jahres 2019. Die höchste Auszeichnung der Wirtschaftskammer errungen haben wir mit der Generalsanierung des weltbekannten Getreidegassenhotels Goldener Hirsch. Fachleute sprechen von der wohl komplexesten Baustelle in Salzburg seit Jahrzehnten. Die Übergabe nach zehn Monaten Bauzeit ist ohne jeden Mangel erfolgt.

Bei einem Festakt am 12.Oktober 2019 im Haus für Mozart übernahm RHZ-Chef Ing.Josef Rettenwander aus den Händen von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und von BI Manfred Rosenstatter, dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Salzburg, die Glastrophäe und Urkunde für den Handwerkspreisgewinner des Jahres. Die höchste Auszeichnung der Kammer unterstreicht die außerordentliche Leistung bei der Generalsanierung des weltberühmten Luxusklassehotels Goldener Hirsch an der Salzburger Getreidegasse. Die Jury hat sich trotz beeindruckender Mitbewerber einstimmig für RHZ als Sieger entschieden.

Der Bauherr, der deutsche Lebensmittelindustrielle Dr. Hans-Peter Wild, der den Goldenen Hirsch 2016 erworben hatte, gab ein sanftes Facelifting vor. Der aus sechs Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen bestehende denkmalgeschützte Komplex sollte auf die Höhe der Zeit gebracht werden, ohne die (Stamm-)Gäste zu irritieren. Insbesondere sollten die verschiedenen Raum- und Fußbodenhöhen vereinheitlicht, eine hochfunktionelle Zentralküche sowie Strom-, Wasser-, Lüftungs- und Telekomleitungen eingebaut werden. Auch galt es, den Welterbe-Status des Ensembles im Herzen der Salzburger Altstadt nicht zu anzutasten.

Die Bauzeit war bemessen mit dem Intervall zwischen den Sommerfestspielen, also gerade einmal zehn Monaten von September 2018 bis Juli 2019. Allein diese Vorgabe hat sich bei Betrachtung der tatsächlichen Gegebenheiten als bautechnische Rekordleistung herausgestellt.

So war das bis zu 600 Jahre alte Mauerwerk in einem erheblich schlechteren Zustand als erwartet, die Statik praktisch desolat. Um die Tragfähigkeit einigermaßen auf heutigen Stand der Technik zu bringen – sprich: die Einsturzgefahr während des Umbaus zu bannen -, mussten Teile des Mauerwerks mit Stahlträgern akut verstärkt und das Fundament hochdruckvermörtelt werden.

Fachleute sprechen von der wohl komplexesten Baustelle in Salzburg seit Jahrzehnten.

Architekt Karsten Sippel (smartarchitects Dresden) nannte sie öffentlich einen „Wahnsinn“.

Innovative Baustelleneinrichtung

Die von RHZ entwickelte Plattformlösung zur Beschickung der Baustelle darf als Innovation bezeichnet werden und als Modell für beengte Innenstadtsituationen: Am Herbert-von-Karajanplatz – der Westseite des Hotels – wurde auf 5,5 Meter hohen Leimholzstützen ein 350 m² großer Holzboden errichtet. Darauf hatten acht Baucontainer sowie Gerätschaft und Baumaterial Platz. Durch die Stützenkonstruktion blieb die Durchfahrt vom Karajan- zum Universitätsplatz offen. Anrainer, Passanten, Marktfahrer, Müllabfuhr und Einsatzfahrzeuge waren kaum behindert. Für die Baufahrzeuge gab es einen minutiösen Fahrplan, um Staus beim Ab- und Beladen auf dem kleinen Platz zu verhindern.

Das Baumaterial wurde hauptsächlich per Hochbaukran ins Innere bzw. der Schutt von dort heraustransportiert. Hierfür wurde in der Mitte des Gebäudekomplexes ein Innenhof geschaffen. Der Kran, der in die Bauplattform integriert war, hatte eine Höhe von 32 Metern und eine Ausladung von 55 Metern. Die Lieferplattform als Manipulationsfläche war auf Höhe von Zimmerfenstern. Für die Baustelleneinrichtung brauchte es eine Behördenverfahren wie bei einem Hausbau. Die Salzburger Nachrichten titelten treffend: „Diese Baustelle ist nicht zu übersehen.“

Die Stützen-Lösung

Um für die neue Hauptküche im Kellergeschoß ein einheitliches Bodenniveau und die gesetzliche Raumhöhe zu schaffen, musste die bestehende uneinheitliche Kellerplatte aus Beton zwischen 60 Zentimetern und zwei Metern abgesenkt werden. Das RHZ-Team schlug dazu vor, die drei unteren (der insgesamt fünf) Etagen des Hotels in einem Umfang von 1600 m² – praktisch zur Gänze – zu entkernen und das Mauerwerk darüber durch mobile Stahlträger temporär zu unterstützen. Die Lösung, die eine weitere Innovation war, fand die Zustimmung von Architekten und Denkmalamt. Von dem vormaligen Labyrinth ist wenig übriggeblieben. Nur so konnte mit dem nötigen schweren Baugerät gearbeitet werden. Allein der Aushub entspricht fast 8000 Badewannenfüllungen.

Neben 15 massiven Stahlstützen – Gesamtgewicht: 45 Tonnen – wurden während der Bauphasen Behelfsdecken eingezogen und wieder entfernt. Einzelne Deckenteile und Marmorsäulen wurden mit Gewindestangen aufgehängt. Jede Maßnahme war vom Denkmalamt zu genehmigen. Das geschützte Mauerwerk wurde später wiederhergestellt.

Die von den Statikern eingeräumten Setzungen von 2,5 cm wurden in keinster Weise erreicht. Tatsächlich hat sich das Gebäude um vier Millimeter gesetzt.

Archäologische Sensibilität

 Eine Herausforderung für den Rohbau, auf die ebenfalls hingewiesen werden darf, war die archäologische Befundung des Erdreichs. Der Abbruch der einen Meter dicken Kellerbodenplatte aus Stahlbeton und die Entfernung des Schutts hatten entsprechend sensibel zu erfolgen. Bei den Schremm- und Baggerarbeiten galt es Siedlungsboden bis zurück in die Römerzeit freizulegen. Die acht Archäologen, die die Baumaßnahmen begleiteten, haben fast 2.500 Funde gemacht.

Fazit

Das Hotel Goldener Hirsch konnte wie geplant zu den Sommerfestspielen 2019 originalgetreu wiedereröffnet werden.

Es gab gegenüber RHZ keine einzige Mängelreklamation. Alles blieb unbeschädigt.

Das 40-köpfige RHZ-Team unter Bauleiter Johann Wiesflecker leistete 55.000 Stunden unfallfrei. Die Stundenzahl entspricht übrigens sechs Jahren und vier Monaten.

Wolfgang Putz, Direktor des Goldenen Hirsch, sagt zu der Bauleistung:

„Das Hotel ist genauso geworden wie gewünscht. Die Gäste haben uns gesagt, ihr müsst‘s renovieren, aber ihr dürft‘s nichts ändern“, sagt Goldener Hirsch-Direktor Wolfgang Putz zu der Bauleistung.

RHZ-Chef Rettenwander brachte die Leistung bei der Preisverleihung so auf den Punkt: „Wir wussten, es wird eine Mammutaufgabe. Aber was uns wirklich erwartet hat, konnte niemand wissen. Dass im nachhinein alle Beteiligten zufrieden sind und wir den Handwerkspreis gewonnen haben, macht uns sehr stolz.“

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